„Stell mich auf die Bühne und ich bin glücklich“
15.08.2007
KREIS ESSLINGEN: Die Mädchenband „Debbie Rockt!“ macht mit erfrischend frechem Poprock Furore
Von Gaby Wei ß
Viele junge Mädchen träumen diesen Traum, doch nur den wenigsten gelingt der Durchbruch im Musikgeschäft. Zu den Ausnahmen zählt die Mädchenband „Debbie Rockt!“ -fünf junge Damen aus der Region, die die deutsche Szene seit Monaten aufmischen. Sie waren zu Gast beim Echo in Berlin, machten bei der „Bravo Super Show“ von sich reden, ihre erste Single „Ich rocke“ wurde beim Musik-Fernsehsender Viva rauf und runter gespielt, und damit war den Mädels auch ein Platz ganz oben in den Hitparaden sicher. Gitarristin Denise Wilson kommt aus Esslingen, Sängerin Sofia Stark ist in Nellingen geboren.Wenn sich eine junge Band „Debbie Rockt!“ nennt, sollte man annehmen, dass zumindest eine Debbie mit dabei ist. Gitarristin Katharina „Kathi“ Seitz, Bassistin Rosa Stecher, die Schlagzeugerin Margot „Tan“ Cichy, Sängerin Sofia „Fie“ Stark und Gitarristin Denise Wilson machen die aktuelle Besetzung aus - und keine Debbie weit und breit. Früher tourte die Combo unter dem Namen „Skylla“ durch Clubs und Jugendhäuser der Region.
Zufall kommt ins Spiel
Dann kam der Zufall ins Spiel und bescherte der Band nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine nette Geschichte: Als die Musikerinnen in Berlin über den Kurfürstendamm gingen, fiel ihnen ein Mädchen am Straßenrand auf, das Gitarre spielte - begleitet von seiner Schwester, die ein Schild mit der Aufschrift „Debbie sagt Danke“ um den Hals trug. Die Begegnung mit dem Mädchen am Straßenrand hat die fünf Musikerinnen derart begeistert, dass sie die Kleine in ihrem Bandnamen verewigten.
Als „Debbie Rockt!“ eilten sie zuletzt von Erfolg zu Erfolg. Die Band pflegt selbstbewusst einen erfrischend frechen Poprock voller Power. „Stell mich auf eine Bühne und ich bin glücklich“, sagt Bassistin Rosa. Zuhörer merken sofort, dass da fünf Mädchen vor dem Mikrofon stehen, die genau wissen, was sie wollen - musikalisch und textlich. „Wir singen ganz einfach über alle Themen, die Jugendliche bewegen“, sagt Sängerin Fie. „Liebe, Nichtverstandenwerden, Stress mit Leuten und so weiter.“ Diese Authentizität ist rar in Zeiten, in denen Deutschland seine Superstars aus der Retorte holt
Denise, Kathi, Tan, Fie und Rosa sind in etwa so alt wie ihr Publikum - die jüngste ist 16, die älteste gerade mal 19. Sie machen Musik von Teenagern für Teenager - und sie stehen hinter dem, was sie machen. „Vertraue deinem Herzen, denn alles wird dir gelingen, wenn du fest an dich glaubst“, heißt etwa Kathis Motto. Und der Erfolg von „Debbie Rockt!“ hat ihr und der ganzen Band gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Mit ihrer ersten Platte „Ich rocke“ machten die Mädchen auf sich aufmerksam, ihre aktuelle Single hat mindestens ebenso eingeschlagen: Pünktlich zum Ferienbeginn haben die fünf den alten Falco-Hit „Nie mehr Schule“ ausgegraben und aufpoliert: „Dieser Song bedeutet uns allen persönlich sehr viel, weil wir jetzt endlich in ein Leben eintauchen, in dem wir nicht mehr die ätzende Schulbank drücken müssen. Wir dachten uns, wir könnten den Song bei unserem Abiball spielen, fanden die Originalversion aber etwas zu langsam. Da haben wir sie einfach verrockt.“ Und im „Popp-Song“, der ebenfalls auf der neuen Single vertreten ist, knöpfen sich die Mädels einige besonders ätzende Vertreter des anderen Geschlechts vor, womit sie manchen Altersgenossinnen gewiss aus dem Herzen sprechen.
Nun erschien bei Sony-BMG, einem der Branchenriesen, das neue Album „Egal was ist“. Und egal, ob sie in einem Song wie „Halt mich fest“ davon erzählen, was es heißt, einen geliebten Menschen zu verlieren, ob sie mit „Schneestürme“ einen Song der Gruppe „Normahl“ covern, ob sie mit ihrem Titel „Ich rocke“ anderen Mut machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, oder ob sie in „Egal was ist“ zeigen, dass sie sich nicht verbiegen lassen - jeder dieser Songs verdient es, sich nicht nur von der Musik mitreißen zu lassen, sondern auch bei den Texten etwas genauer hinzuhören. Denn die Mädels sind vor allem eines nicht: auf den Mund gefallen - und sie wollen das tun, was Schlagzeugerin Tan für sich selbst in Anspruch nimmt: „Wenn dich der Wahnsinn packt, dann reite auf ihm.“